Leinöl aus Österreich – Das dickflüssige Gold

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Kennst du eigentlich Leinöl? Nachdem das Leinöl ein wenig in Vergessenheit geraten ist, erlebt es nun wieder einen Aufschwung. Das goldgelbe Leinöl wird aus Leinsamen, den Samen des Flachses, gewonnen. Das Mühlviertel war ein für Lein – auch bekannt unter seinem traditionellen Namen Flachs – typisches Anbaugebiet. Lein wurde dort insbesondere für die Textilfaser-, aber auch für die Ölgewinnung genutzt.

Wenn du kaltgepresstes Leinöl das erste Mal probierst, kann es geschmacklich etwas gewöhnungsbedürftig sein. Es hat einen charakteristisch nussigen und leicht heuartigen Geschmack.

Hochwertige Inhaltsstoffe

Die Leinöl-Fans schätzen die wertvollen Inhaltsstoffe des Leinöls. Es liefert eine hohe Menge an Alpha-Linolensäure und weist ein günstiges Fettsäurenverhältnis auf. Die Alpha-Linolensäure ist eine essenzielle Omega-3-Fettsäure. Das heißt, sie muss über die Nahrung aufgenommen werden, da sie unser Körper nicht selbst herstellen kann. Omega-3-Fettsäuren tragen wesentlich für unser körperliches Wohlbefinden bei: Sie haben eine blutdruck- und blutfettsenkende sowie entzündungshemmende Wirkung und schützen unser Herz. Unter den tierischen Produkten gilt fettreicher Seefisch als der Hauptlieferant für diese gesundheitsfördernden Fettsäuren. Bei den pflanzlichen Lieferanten ist Leinöl die Nummer 1. Es besteht zu mehr als die Hälfte aus Alpha-Linolensäure. Das ist in Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen außerordentlich hoch! Rapsöl zum Beispiel enthält nur 10 % davon. Leinöl ist somit ein echtes regionales Superfood! Bereits mit einem Esslöffel Leinöl hast du die empfohlene Tagesmenge an Alpha-Linolensäure erreicht.

Richtig Lagern – So hütest du das flüssige Superfood

Das gesunde Öl aus Leinsamen ist genauso wertvoll wie sensibel. Aufgrund des hohen Anteils der mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist das Leinöl sehr empfindlich gegenüber Licht, Hitze und Sauerstoff. Darum ist das Leinöl nur in kleinen, dunklen Flaschen erhältlich. Bei falscher Lagerung wird es jedoch schnell ranzig und ungenießbar. Hier serviere ich dir nun praktische Tipps, damit du mehr vom kostbaren Öl hast:

  • Leinöl gehört unbedingt in den Kühlschrank, damit seine wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben!
  • Brauche das Leinöl-Fläschchen nach dem Öffnen innerhalb von drei Monaten auf! Ob das Leinöl verdorben und ungenießbar ist, erkennst du daran, wenn es kratzig oder bitter schmeckt.
  • Da das Leinöl einen niedrigen Schmelzpunkt hat, kann es im Gefrierfach bei bis zu – 20 °C aufbewahrt werden – ohne, dass es hart wird. Achte jedoch darauf, dass es maximal vier bis sechs Monate tiefgekühlt gelagert wird.

Ideal für die kalte Küche

Du möchtest heimisches Leinöl in deinen Speiseplan einbauen? Dann verwende das Leinöl am besten für die kalte Küche. Es passt herrlich zu Müsli sowie als Salatdressing und verleiht Topfenaufstrichen eine fein herbe Note. Aber Vorsicht: Wärme setzt dem Leinöl schnell zu! Zum Erhitzen, wie z.B. Braten oder Rösten in der Pfanne, ist es daher nicht geeignet. Du kannst es jedoch wie ein Gewürz warmen Speisen kurz vor dem Servieren hinzufügen. Mit Leinöl läuft auch beim Verfeinern von bereits fertig gegarten Gerichten alles wie geschmiert. Wegen seines intensiven Eigengeschmacks empfehle ich dir Leinöl speziell für typisch traditionelle und regionale Speisen zu verwenden. Es passt perfekt zu Kartoffelgerichten aller Art, z.B. Kartoffellaibchen, -käse, -salat, Gemüseauflauf oder Tiroler Gröstl. Besonders im Mühlviertel sind „Leinölerdäpfel“ (Rezept findest du hier) ein beliebtes Gericht, das mit Leinöl veredelt wird. Es ist nicht nur einfach in der Zubereitung, sondern auch gesund und superlecker!  –  Probier’s mal aus! 🙂

 

Literaturquellen:

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Leinöl und Leinsamen. Internet: https://www.bzfe.de/inhalt/leinoel-und-leinsamen-35019.html (Stand: 14.04.2020)

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Ohne Flachs und Krümel. Internet: https://www.bzfe.de/inhalt/pressemeldung-6496.html (Stand: 15.04.2020)

Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB): Omega-3-Fettsäuren: Leinöl statt Fischöl? Internet: https://www.ugb.de/ernaehrungsberatung/omega-3-fettsaeuren/ (Stand: 14.04.2020)

Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB): Mehr Omega-3-Fettsäuren ins Essen. Internet: https://www.ugb.de/ernaehrungsplan-praevention/omega-3-fettsaeuren-ins-essen/ (Stand: 14.04.2020)